Kulturelle Dienstleistungen im Norden    
Sigrid Saxen, Dozentin: Ausbildungen in Religion Meine Ausbildungen in Religion  

Religionspädagogik (Würzburger Domschule, 1997 bis 2000)
Die katholische Kirche bietet dies als Fernausbildung und auch für InteressentInnen mit Realschulabschluß an. Wer sie mit Abitur absolviert, kann sie von der Rentenkasse als Studium anerkannt bekommen. Dieses Fernausbildungssystem der katholischen Kirche ist dreigeteilt in zweimal 15 Monate Theologie und (mit offenem Ende) Religionspädagogik.
Nach dem ersten Theologiejahr kann man mit Einverständnis des Bistums die Ausbildung zur Gemeindeassistentin bzw. zum Gemeindeassistenten einschlagen. Sie ist inhaltlich nahe verwandt, und Religionspädagogik gehört vollständig auch zu diesem Berufsbild, bei dem man einer Kirchengemeinde zugeordnet ist und Tätigkeiten ausübt, die nicht den Geistlichen vorbehalten sind.
Die theologische Ausbildung habe ich als zeitgemäß und teilweise fortschrittlich empfunden. Deutlich spürbar wurde die durch das „Lehramt“ (eine kirchliche Einrichtung, die festlegt, was öffentlich gesagt werden darf) hervorgerufene Spaltung zwischen Forschung (Wissenschaft) und Verkündigung (Praxis in der Gemeinde), und hier hatten wir Anteil an der Wissenschaft. Durch die starke Annäherung der beiden großen westlichen Konfessionen in der Forschung dürfte die Ausbildung auch in der evangelischen Kirche Verwendung finden können.
Im dritten Ausbildungsabschnitt ist ein Minimum an (unbezahlter) Unterrichtspraxis durch die Fernstudienstelle festgelegt und schließt mit schriftlichem Bericht, mündlicher Prüfung in Würzburg und zwei Lehrproben ab. Die Fortsetzung der Ausbildung bis zur örtlichen Anerkennung als ReligionslehrerIn unterscheidet sich je nach Bistum. Es können sich die für Lehrkräfte üblichen beiden Referendariatsjahre anschließen.
Nach der Fernausbildung wurde ich im Erzbistum Hamburg nicht an Schulen eingesetzt. Das erworbene Wissen findet Anwendung im Rahmen der kirchlichen, meist katholischen, Erwachsenenbildung, in der ich seit 1987 als Referentin tätig bin.

Zen (als Schülerin des Benediktinerpaters Willigis Jäger, Abtei Münsterschwarzach, Unterfanken, seit 1983)
Die Kongregation der Missionsbenediktiner ist am Austausch mit anderen Kulturen interessiert, und so wurde Pater Willigis Jäger – bereits Lehrer für Kontemplation – in den siebziger Jahren freigestellt, um in Japan Zen zu üben. Als Zenlehrer nach Deutschland zurückgekehrt, stellte ihm die Abtei bis 2001 ein ehemaliges Internat als Bildungshaus zur Verfügung, und er unterrichtet seit 1982 in getrennten SchülerInnengruppen die traditionell christliche Kontemplation und Zen. Beide sind ein Weg der Mystik, also Erfahrungsreligion, „übergegenständlich“ oder apophatisch („weg vom Wort“) genannt und besser nicht mit Meditation zu verwechseln, siehe unten.
Spätestens, seit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts die Sanbo-Kyodan-Zenschule gegründet wurde und NichtbuddhistInnen zu ZenlehrerInnen ausbildete, muß zwischen Zen und Zen-Buddhismus unterschieden werden. Denn Zenbuddhismus wird von Menschen geübt, die sich zum Buddhismus bekennen (wie es im Christentum die katholische, orthodoxe, evangelische Richtung gibt). Wer einer andereren Konfession oder keiner angehört, kann (trotzdem) Zen üben und deutet die wortlose Erfahrung nach den eigenen Möglichkeiten. Die Frömmigkeitsform der Mystik gibt es in jeder Religion, und Zen ist eine Praxis, die keine bestimmte Weltanschauung mit Regeln beeinflußt oder vorschreibt.
Im Unterschied zur Meditaton im engeren Sinne gibt es in der Mystik kein Gegenüber, keinen Gegenstand zum Nachdenken oder Hineinfühlen wie einen Text, ein Bild, eine Gottesvorstellung. Die Übung ist die Gedankenfreiheit und dadurch das Erleben des Augenblickes ohne die zeitlebens geprägten Vorstellungen. Sie bringt eine gründliche Verwandlung des Bewußtseins in Gang, weshalb sich die Begleitung durch eine erfahrene Person empfiehlt. Jede Schule der Mystik hat einen eigenen Maßstab dafür entwickelt, wer andere Übende begleiten darf.
In ihrer Praxis sind mehrere Schulen (Herzensgebet, Kontemplation, Vipassana, Zen, Formen des Sufismus und Yoga) einander ähnlich, so daß sich dann am Wohnort das gemeinsame intensivere Üben anbietet. In Husum gibt es eine solche Gruppe unter meiner Leitung seit 1992.

Fernkurs Ökumene und Erwachsenenbildung (Evangelische Akademie Tutzing und Arbeitsgemeinschaft Evangelische Erwachsenenbildung Bayern, 1989 bis 1990)
Die sieben Unterrichtsordner befinden sich seit Anfang 2011 für Interessierte zugänglich im Büro des Ökumenepastors Hauke Christiansen im Christian-Jensen-Kolleg, 25821 Breklum.

Theologische Intention
Im Alter von 27 Jahren wechselte ich, evangelisch aufgewachsen, zur römisch-katholischen Kirche und schloß mich der Ökumene- und katholischen Reformbewegung an. Geistlich gehöre ich seit 1983 einer kontemplativen Gemeinschaft an, gehe also den Weg der Erfahrungstheologie (Mystik) mit transkonfessionellem Anspruch.
Auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage vertrete ich eine Theologie und Frömmigkeit, die dem Menschen mit seinen heutigen Bedürfnissen und Möglichkeiten von Aufklärung, Freiheit und Erfahrung gerecht wird und kulturenumspannende Gemeinsamkeiten der Entfaltung betont.

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